Jorg Schmitz /
KBW Cafe – Köln – Donnerstag, 08.05.2014 /
Konzertbericht von Max Nadolny /
Gekommen waren die rund 50 Zuhörer ins gut besuchte KBW Cafe eigentlich um die afrikanische Gruppe „Yandeko“ zu hören. Zwei der vier Musiker erkrankten jedoch und so sagte die Gruppe nur wenige Stunden vor Konzertbeginn den Auftritt kurzerhand ab. Veranstalter Frank Zimmermann stand nach eigenen Angaben gehörig unter Druck, konnte die Karteninhaber kurzfristig nicht erreichen um abzusagen und ging auf volles „Risiko“. Und es war definitiv ein Risiko, den Sänger und Gitarristen Jorg Schmitz auf die Schnelle zu verpflichten, denn mit dem Ethno Sound der Afrikaner hatte der melancholische Akustik Rock des Opladener Singer/ Songwriters so rein gar nichts zu tun. So war das Publikum zu Anfang eher unzufrieden und es gab nur sporadischen Applaus für seine Melange aus Folk, Pop und Country/Western mit deutschen Texten. Schmitz blieb ruhig, spielte seine Songs voller Intensität, erzählte die Geschichte hinter dem Song und überzeugte musikalisch durch sein simultanes Gitarren und Harmonica Spiel.
Ich weiß nicht genau wie er es gemacht hat aber Songs wie „Ich hab‘ es getan“, „Zwei Kontinente“ und das unglaubliche „Usbekistan“ brachten das Publikum irgendwie zum gemeinsamen mitsummen, mitsingen und mitklatschen. Danach, war’s ein anderes Konzert. Schmitz zog alle Register seines Könnens: „Bei dir, bei Mutter und im Stehcafe“, „…mit Sarah Kuttner verwechselt“, „Dein Song“, „Dieter Müller’s Cafe“ und mein persönliches Highlight des Abends, die Akustik-Hymne „Bushaltestellen“ um nur einige zu nennen entführten die Zuhörer in seine großartige Stehcafe Welt. Begeisterung machte sich breit und etwas zusätzliches zeichnete ihn aus,… sein unaufdringlicher Kontakt zum Publikum: Geschichten zu erzählen, Fragen zuzulassen und sie zu beantworten. Zum Abschluss des regulären Sets spielte Schmitz nochmal „Usbekistan“ und das Publikum belohnte den Opladener Singer/Songwriter mit minutenlangem Applaus. Schmitz forderte Ekstase…und er bekam sie… und gab sie in Form von 5 Zugaben ans Publikum zurück. Veranstalter Frank Zimmermann schien mehr als erleichtert zu sein über sein glückliches Händchen, diesen tollen Singer/Songwriter engagiert zu haben. „Jorg Schmitz war mehr als ein Ersatz – ich habe ihn bereits für ein weiteres Konzert gebucht.“